Unhinged Marathon Influencing

Das Problem ist nicht der Marathon. Das Problem ist die Zeit.

Jede Woche soll ich derzeit 3 bis 4 Läufe machen, ab und zu Krafttraining einbauen und das Volumen stetig steigern bis es in die Taper-Phase geht. Es saugt mir die Kraft aus den Beinen, den Füßen und ab und zu sogar aus dem Hirn. Die meisten Läufe, ob trainingsrelevant oder nicht, laden meine mentale Batterie wieder auf. Aber wenn auf einmal ein Halbmarathon und mehr auf dem Wochenmenü steht, geht das an die Substanz.

Und mal wieder treibt mich das Training an meine Grenzen, verschiebt sie immer weiter und drückt die Lernkurve steil nach oben. Besonders wenn es darum geht, mich selbst, meinen Geist und natürlich meinen Körper immer wieder neu zu erfahren. Ich lerne von Schmerzen, Hochs, Tiefs; Hunger und „Flow“ und drücke mich Stück für Stück durch den Trainingsblock. Mal mehr, mal weniger diszipliniert und ab und zu ehrfürchtig vor dem, was kommt.

Am Sonntag stehen 24 Kilometer auf dem Programm. Der längste Lauf im Block wird 32 Kilometer weit sein. Dass ich ziemlich sicher bin, dass ich auch diese Distanz schaffen werde (egal wie langsam) ist magisch!

Ab Morgen sind es noch 45 Tage bis zum Hamburg Marathon.

This could have been a reel

Zwischendurch packte mich die Lust, den ganzen Spaß auf Instagram zu dokumentieren: Wie sieht der Prozess aus? Was mache ich pro Woche? Wertvolle und unsinnige Tipps zum Laufen und den Spaß an der Sache – Andere motivieren, Mitstreiter finden, Likes kassieren!

Inzwischen ist meine Wahrheit: wenn du dir den Spaß am Sport vermiesen willst, versuche zu influencen.

Es macht mir unheimlich Spaß, die Videos zu schneiden und ein wenig meine Davinci-Skills zu verbessern. Es macht mich wahnsinnig während jeden Runs darüber nachzudenken, was der Inhalt des Videos werden soll, das ich nebenher produziere. Was an diesem Lauf kann ich zu etwas machen, was andere interessiert. Was kann ich witziges sagen? Finde ich noch einen gehaltvollen Tipp?

Als ich am Sonntag das Introvideo für den Long-Run-Vlog aufnahm, stieg in mir das ungute Gefühl auf, dass ich mich vor der „Arbeit“ drücken möchte. Also bin ich einfach nur gelaufen, habe das Video wieder gelöscht und lasse es in Zukunft sein. Wem will ich was genau mit dieser zusätzlichen Aufgabe beweisen? Über mein Training und was auch immer ich dabei lerne zu reflektieren, macht mir Spaß – genug, um die zusätzliche mentale Belastung in Kauf zu nehmen?

Ab und zu schreibe ich meine Gedanken ums Training hier rein. Langsam, überlegt und ohne Stress. Öffentlich, aber ohne Social-Metrik. Likes auf Strava sind Methadon genug. Die eigene Fitness ist die echte Belohnung. Darauf ’nen Gummi-Dino.


Eine halbe Sache

Hella Halbmarathon ist geschafft. Nach 12 Wochen Training bin ich in 2:00:04 ins Ziel gelaufen. Ziemlich verrückt. Wahrscheinlich ist die Teilnahme das erste Mal, dass ich mich wochenlang stur auf eine Sache konzentriert habe. Spannend wie spät ich es in meinem Leben lerne an etwas dran zu bleiben und am Ende erfolgreich zu sein. Ein anderer Mensch, fänd es traurig. Ich finde es toll mit 37 noch echte Fortschritte zu machen und wortwörtlich, als auch im übertragenen Sinne, in Bewegung zu bleiben.

Continue reading „Eine halbe Sache“

Scheiße wurde real

Nächste Woche ist der Erste Lauftrainingsblock meines Lebens vorbei. Endlich. Natürlich wurde vieles besser: Meine Recovery-Zeit, mein Schlaf, mein VO2Max, meine Frühstückstrategie und vor allem auch meine Technik. Aber mit ansteigendem Volumen stiegen auch die Intensitäten der Läufe. Jetzt bin ich im Taper und aus Gründen, die ich bisher noch nicht verstehe, fühlt sich das richtig ätzend an (was es auch soll?!).

Continue reading „Scheiße wurde real“

Update aus der Sportblase

Derzeit läufts. Hehe.

Pläne sind geschmiedet und Laufanmeldungen abgeschlossen. Der Trainingsplan wurde auf das neue Ziel gesetzt. Halbmarathon am 30. Juni in Hamburg. Nach einer sehr langen Krankheitspause im Dezember und Januar, fiel es mir nicht allzu leicht wieder in die Schuhe zu steigen. Oft habe ich auf besseres Wetter gehofft oder andere non-Probleme vorgeschoben. Heute war ich das erste Mal seit Wochen wieder im (Niesel-)Regen laufen. Ich kann das übrigens jede:m empfehlen: Wenn man sich aufrafft bei Kaiserwetter Sport zu treiben ist das schön, wenn man sich aufrafft es trotz widriger Bedingungen zu tun, ist das (für mich) befreiend.

Continue reading „Update aus der Sportblase“

Letzte Chance

Meine Ambitionen sehen eigentlich wenig beeindruckend aus. Ich bin gern kreativ. Allein in meiner Höhle – frei von Zwang und Druck. Jedoch komme ich damit nicht sehr weit. Daran erkenne ich gut, wie sehr ich mir selbst im Weg stehe. Das Potenzial ist vorhanden. Wer denkt, dass das gut ist, hat den Begriff nicht verstanden. Die inspirierendsten Menschen sagen mir, dass Handeln besser ist als abzuwarten. Theoretisch gibt es auch fast nie Gründe, sich von Eventualitäten behindern zu lassen. Wenn man nachfragt, weiß das auch fast jeder Mensch. Diejenigen, die diesen Fakt fühlen, sind die Produktiven; die effizienten Menschen. Auch ohne getrieben zu sein.

Letztes Jahr spürte ich das sehr gut, als ich mich auf meinen Hintern setzte und wieder freie Zeit für Musik verwendete. Jetzt muss ich mit meinem Körper weitermachen. Meine Altersgenossen witzeln gern über den physischen Verfall. Das ist auch sehr amüsant, aber genau so ist es auch potenziell deprimierend. Wenn man zu lange darüber nachdenkt, dass ich ständig Rückenschmerzen habe, fühle ich mich sehr unwohl. Es ist also Zeit, etwas zu ändern, ob ich will oder nicht, denn ich muss. Je länger ich mich damit zufriedengebe, dass ich älter werde, gebrechlicher, fauler werde – umso schwerer wird es, etwas dagegen zu tun.

Continue reading „Letzte Chance“

The Work

On April 19th 2022 I had the wonderful privilege of watching Mena and Nils‘ dog while they went out for the night. Aside from cuddles and good sushi, I also was allowed to fiddle around with Nils‘ music hardware. But I immediately became overwhelmed with the Elektron-Workflow, since I never really dug into these machines. I also became very frustrated with myself. It felt like I forgot how to make music, how to jam around, how to scribble and finish songs.

Continue reading „The Work“

Master of my own domain

A closeup picture of a curious black bird on a mountain in south tyrol.

I kind of forgot this blog exists. It’s weird. I remember how clever I felt when I came up with the name. I was living in Leipzig and sat on our porch with my roommate. He didn’t really get it, but he was nice enough to complement my idea anyway. Tumblr was still a huge deal, so I put the whole thing there, and only much later was able to afford a URL.

Continue reading „Master of my own domain“

Hipster-Guide to baking Pizza

Reminiscent of ye olde hipster guides to stuff surrounding film photography by André Duhme and me, I will now tell you and your line drawn tattoos about pizza. The amazing, filling, glutenous, beautiful, Italian (New Yorkian) dish that will not only feed you but will make you think that you should stop shooting film and invest all your money into an artisan pizza place.
If you’re unsure if you actually want Pizza, watch a few episodes of „The Pizza Show„. You’re hungry now? Great. This recipe will give you two beautiful pizzas.

Continue reading „Hipster-Guide to baking Pizza“