Soft reset

Am 6.2.2013 schickte ich meine Bewerbung an David. Am 18.2. war ich einen Tag bei strg. zum Probearbeiten. Ein paar Stunden später hatte ich den Job. Es ging vom kleinen, vermeintlich wärmeren Leipzig nach Hamburg. Ich hatte kaum zwei Wochen Zeit mich zu verabschieden und erst ein Dreiviertel Jahr später konnte ich sagen, dass ich die Entscheidung nicht bereute. Hamburg hat es mir nicht leicht gemacht. Ich kannte keinen und so richtig wollte sich mir damals nicht erschließen, warum dass hier jetzt die schönste Stadt der Welt sein sollte. Aber ich war gewillt das durchzuziehen und bin jetzt um so glücklicher hier zu leben. Angekommen in der Hansestadt. Definitiv die einschneidendste Entscheidung meines Lebens, die ohne den Support der grandiosen Merle so sicher auch nie möglich gewesen wäre.

Jetzt knapp 600 Arbeitstage später, geht meine Reise ein kleines Stück weiter.

Die Zeit die ich bei strg. hatte, hätte kaum spannender gewesen sein. Ich lernte mehr als ich in wahrscheinlich keiner anderen Agentur hätte lernen können. Die Nähe zu allen Stellschrauben, zur Budgetierung, zur Geschäftsführung: Das ist so wahrscheinlich nur in noch viel kleineren Büros möglich. Ich lernte viel über Videoschnitt, über Fotografie, Webdesign, Art Direction, Projektmanagement, Unternehmenskultur, Arbeitsmoral und so weiter. Vor allem aber lernte ich mich selbst viel besser kennen. Lernte was ich kann, was ich nicht kann und irgendwann kam dieser scheinbar unausweichliche Punkt, an dem mir klar wurde, dass Ich irgendetwas anderes will. Was genau das war wurde mir wohl am deutlichsten bei einem sehr ausführlichen Gespräch mit Wolfgang im April. Wer nicht weiß was er werden will, sollte mal bei ihm vorstellig werden.

Die Manifestierung dieses Wunsches sollte allerdings noch eine ganze Weile auf sich warten lassen und nun bin ich heute an meinem letzten Tag bei strg. angekommen. In 20 Tagen fange ich ein kleines Bisschen von vorn an und lasse die Agenturwelt fürs erste hinter mir.

Weiter geht’s.